Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..

Samstag, 27. April 2013

Frau Nguyễn

Liebe Leute, nach all dem Mist und den Unglücken, die uns in letzter Zeit widerfahren,
habe ich heute endlich, endlich zumindest persönlich was für mich zu feiern!!

Heute kam naemlich, nachdem ich mich nun schon so lange Zeit danach sehne der Bescheid vom
Standesamt in Berlin, der unter anderem folgende Mitteilung erhielt:

 [....]

Die Namenserklärung zugunsten des Ehenamens Nguyễn nach deutschem Recht ist hier bereits durch Zugang wirksam geworden.

 

Mit freundlichen Grüßen


....

Sprich mein sehnlichster Wunsch, den Familiennamen meines Mannes zu tragen ist heute auch nach deutschem 
Recht in Erfüllung gegangen und ich kann all meine offiziellen Dokumente und Ausweispapiere nun auf meinen
Ehenamen aendern lassen.

Ab heute heisst es also auch ganz offiziell und für den deutschen Rechtsraum gültig: Sabrina Nguyễn.

Selbst mein Mann hatte heute seit vielen Wochen endlich mal wieder was zu lachen und worüber er sich freuen konnte und war stolz wie Bolle, dass seine Frau nun seinen Namen traegt.

Gewollt war das aus zwei Gründen: Einmal dem persönlichen, da sowohl anh Tùng wie auch ich in der Beziehung ziemlich altmodisch eingestellt sind und wir beide das als Symbol dafür sehen, dass wir tatsaechlich eine Familie sind und zusammengehören.

Obgleich das tragen eines gemeinsamen Familiennamens in Vietnam so eigentlich nicht mehr üblich ist.
Das früher eine verheiratet Frau ab Tag ihrer Eheschliessung folglich dann mit Namen ihres Gatten angesprochen wurde,
aus "Ba Huong" wurde dann beispielsweise "Ba Tung", ist zwar heutzutage aus der Mode und das übliche 
Ablegen des Maedchennamens einer Frau um dann einen gemeinsamen Ehenamen zu bestimmen gibt es so eigentlich in Vietnam nicht, dennoch hat dieser Akt für meinen Mann den gleichen Wert wie für mich, die aus einem Land stammt in dem es nach wie vor durchaus üblich ist, dass bei einer Heirat die Frau künftig den Namen ihres Mannes traegt.

Zwar kann man auch in Vietnam auf eigenen Wunsch die aenderung des Nachnamens beantragen, doch hatte dies in unserem Fall keinerlei Auswirkung auf das deutsche Recht und somit unter anderem z.B. auf den Namen der in meinem Pass steht. 

Der zweite Grund ist ein rein praktischer. Da wir ja gemeinsam in Vietnam leben, werde ich mich künftig wesentlich leichter tun bei erforderlicher Angabe meiner Daten. 
Eine weitere Erleichterung im persönlichen wie praktischen Bereich wird uns das bei der Geburt eines ersten gemeinsamen Kindes bescheren, denn hier bekommt das Kind normalerweise den Nachnamen des Vaters.

Heisst die Mutter also Beispielsweise: "Tran Thi Huong" und der Vater "Nguyen Khanh Truong", so würde dem Kind, sollte der Vorname meinetwegen "Bao Trang" sein dann der Volle Name "Nguyen Bao Trang" zuteil werden.
Sollte unser erstes Kind ein Sohn werden, waere es aber mit Sicherheit von besonders grosser Bedeutung für meinen Mann, dass das Kind dann auch wie gewöhnlich seinen Namen weitertraegt. 

In unserem Falle würde das Kind aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eher meinen Namen bekommen, da ich ja nach wie vor Auslaenderin bin und nicht unter diese Form der vietnamesischen Namensgebung falle.
Wenn allerdings doch, dann waere zumindest ein Bezug zu mir als Mutter nicht mehr offensichtlich weil ich als Auslaenderin ebenfalls benachteiligt waere was das Ausstellen des üblichen Familien-Identifikationsnachweise -dem vietnamesischen Familienbuch "So Ho Khau" betrifft. Das gaebe es für mich bzw uns als Familie nicht, bzw könnte wenigstens mein Name nicht dort eingetragen werden, da dies ausschliesslich Vietnamesen vorbehalten ist.

Mit einem rein vietnamesischen Name waere unser gemeinsames Kind jedoch auch vor so simplen Dingen wie "Mobbing in der Schule" gefeit. Über einen deutschen Namen würden sich bestimmt die anderen Kinder lustig machen.
Sowas kennen wir alle ja noch zu gut aus unserer eigenen Schulzeit, oder?! ;)

Haben mein Mann und ich einen gemeinsamen Namen, traegt den dann künftig auch unser gemeinsames Kind und wir sind klar und deutlich als eine zusammengehörende Familie zu erkennen und es gibt keine Unklarheiten und Verwirrungen was Vater und Mutter anbelangt.

Aber auch ohne diese Zukunftsmusik bin ich heute einfach überglücklich und voller stolz!
Jetzt heisst es schlicht Herr und Frau Nguyễn oder aber  Tùng und Sabrina Nguyễn! :)
Einfach herrlich :))

Paralell dazu laeuft übrigens ebenfalls in weiser Vorraussicht auf einen zukünftigen Sprössling die Eintragung unserer in Vietnam geschlossenen Ehe ins deutsche Eheregister die in den letzten Zügen liegt, damit wir bei Geburt eines gemeinsamen Kindes dann auch umgehend zum vietnamesischen-, ebenfalls einen deutschen Pass beantragen können.
Ansonsten würde das Kind ausschliesslich rein vietnamesischer Staatsbürger sein, denn zur Welt kommen würde das Kind mit Sicherheit in Vietnam.

Wenn das über die Bühne gelaufen ist fehlt zur Vollstaendigkeit nurnoch der positive Bescheid meines Beibehaltungsantrage, der mir ermöglichen würde, zur deutschen noch eine weitere Staatsbürgerschaft anzunehmen.
Dieser Antrag ist jedoch der schwierigste von allen da er nicht nur kostentechnisch sehr ins Gewicht faellt sondern auch die Ansprüche für eine Bewilligung nicht ohne sind.
Dennoch hoffe ich diese erfüllt zu haben und hoffe auch hier auf eine positive Nachricht aus Deutschland.

Der naechste Schritt waere im Anschluss die umgehende Beantragung der vietnamesischen Staatsbürgerschaft, bevor sich das kleine Fensterchen wieder schliesst und eine Annahme der vietnamesischen Staatsbürgerschaft ohne erfoderliche Aufgabe der gebürtigen Staatsbürgerschaft für Ehegatten von Vietnamesen erneut nicht mehr möglich ist.

Ziemlich viel Papierkram und Bürokratie, die da gerade im Hintergund ablaeuft. 
Besonders haengt eine geregelte und gesicherte Zukunft für mich in Vietnam nun davon ab, 
nachdem meine Schwiegermutter uns hat fallen lassen, denn mit ihr ist auch die Aussicht auf ein eigenes Geschaeft flöten gegangen und es ist umso entscheidender für mich geworden, an die Arbeitsgenehmigung und eine Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt hier zu kommen. Ich hoffe ihr drück mir fleissig die Daumen, dass alles schief geht und wir danach endlich in eine Sorgenfreie, gemeinsame Zukunft hier blicken können, in der wir auch an Nachwuchs denken können...