Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..

Dienstag, 10. April 2012

(KEO) - In China essen die Hunde...In Vietnam auch (Skurrilitäten d.vietnamesischen Küche)

Nachdem ich letztens von meinem kleinen Wolf berichtet habe, wollte ich euch diesmal zeigen, was so ein kleiner Wolf in Vietnam dann zu sich nimmt um gross und stark zu werden - und natürlich bleiben.

Dosenfutter ala "Chappi" und "Pedigre" kommt meinem Stinker nicht in die Tüte und selbst er ist ausschliesslich an frisch zubereitete Mahlzeiten vom Markt gewöhnt.
Da allerdings auch nicht einfach irgendwas banales wie Rindfleisch oder Schwein.

King Kôngs Leibspeise: Entenembryos (hier angerichtet zum Verzehr für Unsereins) ;)
Das wäre ja langweilig und weil sich ein vietnamesischer Hund ja auch irgendwie von seinen deutschen- oder schweizer Artgenossen unterscheiden muss, ist Bubus Leibgericht: "Trứng vịt lộn".
Das sind bereits gebrütete Enteneier. Schätzungsweise rund 15-20 Tage alte Enten-Embryos also.

Hier mal ein Bild aus der Wikipedia Enzyklopedie :)
Trứng vịt lộn gehört auch zu einem der Lieblingsgerichte meines Mannes.
Letzterer hat allerdings auch noch ein paar ganz andere Vorlieben, die King Kông wohl weniger glücklich machen würden, weil diese sehr speziellen Mahlzeiten unter anderen auch seine vierbeinigen Freunde umfassen.

Hundefleisch
Anh Tùng isst nämlich 1-2 Mal im Monat Hundefleisch.
Hunde-u.Katzenfleisch gibt es in Vietnam -zwar nicht an jeder- jedoch schon an sehr vielen Ecken.
Die Vietnamesen sind deshalb allerdings noch lange nicht DAS Hundefresservolk, als das so manch einer sie vielleicht sieht.
Hund und Katze stehen hier sicher nicht auf der Tageskarte eines jeden Restaurants und werden lediglich mal so "zwischendurch" gefuttert, wenn man Lust auf was "besonderes" hat.
Sie sind zudem absolute Geschmackssache!

Noch ein Teller "köstlichen" Hundefleisches
Einer mags. Der andere nicht. Nicht wenige Vietnaesen finden es ausserdem mindestens genauso "unangebracht" od. "moralisch nicht vertretbar" des Menschens besten Freund zu essen, wie wir Europäer auch. Mein eigener Bruder war bei seinem letzten Besuch ganz wild darauf es zu probieren.
Da habe ich ihm allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. >:)
Und auch so, scheinen sich die Geschmäcker nicht allzusehr von den unseren zu unterscheiden, denn diese Bilder stammen allesamt von meinem "experimentierfreudigen" Freund Adrian, der eine ganze Hand voll skurriler Gerichte hier im Eigenversuch mutig getestet hat. ;)
Ich selbst würde mir das nicht zutrauen. :)

Es ist angerichtet
Auf dem oben von ihm geschossenen Bild kann man wunderschön die typischen Beilagen für so ein "Hundsmahl" erkennen.
Die eigenwillige Speise muss selbstverständlich auch mit eigenwilligen Zutaten serviert werden.
Das wären Bánh Đa, das riesen "Krabbenchips-im Knäckebrot-ähnliche Gebilde" unten rechts im Bild neben der Coladose, welches mit Sesamkernen bestreut ist, ein Schälchen "mắm tôm" - eine (für mich) furchtbar widerlich stinkende, fermentierte Garnelenpast in einem blassen Lilaton, in die eine "quả chanh" (eine gelbe Limette?!) gedrückt wird und besonderes Grünzeugs, dass u.a. speziell aus "xả" (Zitronengras), "cây riềng", "lá mơ" und "húng chó" besteht.

Ausschnitt der Beilagen
Gut zu erkennen sind hier cây riềng und lá mơ.
Aber das ist ja bei weitem nicht alles, was Vietnam an Skurrilitäten zu bieten hat, wenn es ums Essen geht.
Grosser Beliebtheit erfreut sich beispielsweise auch Schlange auf dem Teller oder im Glas.
So gibt es in den meisten Städten auch mindestens einige Restaurants, die diese Spezialität anbieten.
Mein Fotosponsor Adrian hat mit seiner Freundin Ngân sogar so eines aufgesucht.

Aussenwerbung eines Schlangenrestaurants
Dies ist mit Sicherheit auch kein Mahl für Zartbesaitete. Mich würden keine 10 Pferde dazu bewegen, ein Tier zu verspeisen, wo mich schon beim alleinigen Anblick der blanke Ekel gepaart mit purem Grausen packt.
Adrian hingegen scheint das nichts ausgemacht zu haben und ist da sicher nicht der einzige, denn anders als z.B. Hund, polarisiert Schlangenfleisch nicht so stark.
Höchst ausgergewöhnlich dürfte die Erfahrung trotzdem sein, sein Essn im Vorfeld über den Boden schlängeln zu sehen.

Doch ein bemitleidenswerter Anblick für mich
Hinterher werden allerdings die "tollsten" Sachen daraus gemacht und dem Ideenreichtum der Vietnamesen sind so gut wie keine Grenzen gesetzt. Auf jeden Fall ist dann nurnoch äusserst schwer erkennbar, um was es sich hierbei handelt. So schwer erkennbar übrigens, dass mein Mann behauptet, er hätte mir bereits längst solch ein Stück in meinem Schälchen untergejubelt. Beim blossen Gedanken daran, er könnte mir hier die Wahrheit erzählt haben...Brrrr da schüttelt es mich gleich! Für diejenigen unter euch, die das nicht abschrecken kann, hier ein kleine Auswahl, was so alles aus einer Schlange gemacht werden kann.

Sieht gut aus - ist es bestimmt auch. Trotzdem nichts für mich!
Oder wem das nicht schmeckt, sollte vielleicht diese Suppe mit dem "gewissen Etwas" versuchen:

Ein heisses Schlangensüppchen gefällig?!
Jedoch sagt man der Schlange, oder besser gesagt dem Schlangenblut zum Beispiel, besondere Kräfte nach.
Das Paradebeispiel (wie sollte es anders sein?!): Die gesteigerte Potenz.
Darum geniessen speziell die vietnamesischen Männer gern einen Schnaps gebräut aus dem Leib oder den Innereien dieses kreuchend-u.fleuchenden Getiers, der oft in gängien Vodka-Flaschen abgefüllt wird.

Steht Vodka drauf, ist Eigengebräu drin
Da allerdings noch eine ganze Reihe anderer Gebrechen auf der Liste der nachgesagten Heilkräfte stehen, gibts das Selbstgebräute aus allen nur erdenklichen Schlangenarten in verschiedensten Varianten und Aufmachungen. Eine komplette Schlange eingelegt und konserviert in einer Flasche Schnaps, steht die Schlange eigentlich schon seit jeher in den Küchenschränken und Wohnzimmervitrinen vietnamesischer Haushalte. Selbstverständlich gilt auch hier: Alles im Sinne der Gesundheit und Vitalität.
Wers glaubt... ;)

Gut ein ganzes Dutzend schlängelt sich in diesem Behältnis
Demnach müssten Vietnamesen wohl das fitteste und potenteste Volk auf Erden sein..
Bei wem es nicht zu einer echten Schlange reicht, der kann sich zumindest ohne weiteres eben einen Aal besorgen. Der sieht wenigstens danach aus. Was besser schmeckt, kann ich leider oder Gott sei Dank (?!) nicht beurteilen, weil ich bislang weder-noch zu mir genommen habe.
Adrian zum Glück für meinen Blogbeitrag schon und darum gibts für euch zusätzlich noch ein Bild von einem -wie ich finde- ziemlich unappetlich aussehenden Aalteller:

Ob`s geschmeckt hat? Sieht für mich jedenfalls nicht danach aus ;)
Fast schon unspektakulär zu seinen Vorgängern erscheint dieser Hühnerkopf, dessen Verzehr für vietnamesische Verhältnisse tatsächlich nicht weiter ungewöhnlich oder besonders ist:

Hausmeister Krause würde sagen: Wat nen lecker Teilschen det Hühnerköpfschen
Zur Kategorie "nicht sonderlich ausgefallen" gehört in Vietnam sicherlich auch der Frosch.
Frösche findet man prinzipiell auf jedem besser sortierten Markt und  auch die örtlichen Lokale weisen in der Regel nicht selten ein Gericht aus Froschfleisch auf. Ich bin mir ehrlich gesagt gerade nicht sicher, ob ich bereits einen gegessen habe, oder nicht. Ich hoffe mal die Antwort lautet "nein", da diese armen Kreaturen bei lebendigen Leibe auf den Boden-, die Wand- oder gegen irgendeine Kante geschmettert werden.
Das sieht nicht nur äusserst brutal aus, sondern ist es auch. Aber der Mensch tuts trotzdem und weil es im Grunde genommen ja auch nicht besser oder schlechter ist als die anderen, stellen ich euch dieses "Menü" ebenfalls vor:

Froschschenkel
Äusserst erstaunlich, was ein untrainierter Magen so "Absonderlichkeiten" aufnehmen kann ohne zu kollabieren. Soweit mir bekannt ist, musste Adrian immerhin nach dieser Schlemmertour der besonderen Art und etlichen "Durchfällen" später, auf "Schonprogramm" wie KFC und Pizzahut umsteigen. :)

Typisch vietnamesischer Imbissstand auf offener Strasse
Zwar musste bei seinem Vorschlag sogar Katze und Ratte zu testen, selbst seine Hanoier Freundin passen, weil ihr das zuviel wurde, jedoch hat Adrian noch eine letzten "Leckerbissen" gekostet, der meiner heutigen Reihe an ausgefallenen Speisen in Vietnam quasi die Krone an Ausgefallenheit aufsetzt.
Ich poste euch jetzt einfach mal die Bilder dazu und kucke mal, wer von euch errät, was ich euch hier "aufgetischt" habe:

Na, wer erkennt um welches Tier es sich handelt?
An dieser Stelle meinen besten Dank an dich Adrian, ohne dessen wirklich klasse Aufnahmen dieser Blogeintrag sicher nicht zustande gekommen wäre. Wer übrigens mehr über die Geschichte von Adrian und Ngân erfahren möchte, kann für die beiden aktuell beim Leserbild der Woche abstimmen, da das Paar mit der höchsten Gesamtpunktzahl später von mir in einem ausfürhlichen Portrait vorgestellt wird. Erstmal gibts für euch aber noch einen Bilderhinweis:

Auch Adi kuckt schon etwas skeptisch
Letzte Möglichkeit herauszufinden, was ich euch vorgesetzt habe:

Welches Tier liegt hier auf dem Teller?
Na, habt ihr erraten um welches Tier es sich handelt?