Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..

Donnerstag, 16. Februar 2012

Bia Hơi

Der Bayer würde es vermutlich als DAS Kulturgut schlechthin einstufen.
Ich glaube fast ausnahslos jede vietnamesische Stadt dürfte es haben.
Besser: es brauen!


Das Bia Hơi, oder auch Bia Tươi.
Frisches, bzw frisch gezapftes Bier aus der Region.
Richtiges Bier Hơi muss auch aus der Umgebung sein, weil es wirklich erst in dem Moment gezapt wird, in dem es auch getrunken werden soll.


Fast schäme ich mich es zuzugeben, aber obwohl ursprünglich echtes Münchener Kindl, quasi mit der Bavaria und dem Oktoberfest im Blut aufgewachsen, bin ich keine Biertrinkerin.


Ausser einmal jährlich zur Wiesn, wo es einer Nestbeschmutzung gleichkäme, würde man nicht mindestens eine Maß` stemmen, kann man mich mit Bier nicht sonderlich locken.


Ein wenig anderst sieht es da mit dem vietnamesischen Bia Hơi aus. Das ist ein Geschmackserlebnis, dass man nicht missen sollte. Das leckere Gebräu gibt es bei und in Hài Phòng -genauso wie sicherlich in jeder anderen Stadt Vietnams-, an jeder Ecke.
Die Gehwege sind im Sommer, wenn es draussen Abends noch schön warm ist gepflastert mit den obligatorischen "Wintz-höckerchen" und "Wintz-Tischchen", auf denen das schmackhafte Bier, nebst Knabbersnacks (alle möglichen Nuss-u.Kernsorten), zumeist aus irgendwelchen Plastikbehältern serviert wird.


Einmal bestellt, wird es in der Regel -natürlich frisch gebraut- auch ganz frisch, in höchster Kulturbanauserie in grosse Plastikflaschen oder Saftkannen abgezapt.
Und weil Hài Phòng leider sonst nicht sehr viel für die tägliche Freizeitgestaltung zu bieten hat, sind die Bia Hơi Stände auch Abend für Abend gerappelt voll und kehren erst zu später Stunde (die hier allerdings gegen Mitternacht bis ein Uhr bereits eintritt), die letzten Nussschalen und Kerne vom Boden, um hinterher die Utensilien allesamt auf ein Fahrrad zu schnüren und sich auf den Heimweg zu machen.


Morgen früh will immerhin frisch gebraut werden..