Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..

Freitag, 3. Februar 2012

(KEO) - Der Weihnachtsmann kommt..

Was so spät noch?! Denkt ihr euch jetzt wahrscheinlich, aber jap! So isses..!
Mein ganz persönlicher Nikolaus befindet sich auf dem Weg hier her.

Und mein ganz eigener Nikolaus heisst Andi - und der kommt auch nicht etwa mit dem Schlitten,
sondern mit der Thai-Air via Bangkok.

Ja, ihr habts vermutlich jetzt erraten, Andi ist nicht wirklich der Weihanchtsmann, sondern ein ganz gewöhnlicher Mensch wie du und ich.

Ein bisschen etwas vom einem echten Weihnachtsmann hat Andi allerdings.
Die Tatsache nämlich, dass ich ihn noch nie gesehen habe und er genau wie der andere Weihnachtsmann eben auch, einen grossen "Sack" voll beladen mit "Geschenken" für mich bringt.
Der Zauber wie zu Weihnachten, ist für mich der gleiche.

Ok, zugegeben der "Sack" ist zwar nur ein stink normaler Rucksack und die "Geschenke", dass sind ebenfalls nur normale Sachen, die der Helfershelfer -ein kleiner Engel- oder einfacher gesagt: meine Mutter, für mich zusammengestellt hat, aber eine "Wunschliste" habe ich zumindest geschrieben dafür. Gut, nicht direkt eine echte Wunschliste, aber immerhin einen Zettel, mit den Dingen die ich gerne aus Deutschland hätte und das wird im Volksmund ja auch als Wuschzettel betitelt.

Wenn man eine gewisse Zeit in Vietnam verbracht hat, -ohne die Möglichkeit eines kurzen "Zwischenstops" in der Heimat, dann gehen einem auf einmal die seltsamsten Gegenstände oder Utensilien ab.
Diese Dinge auf dem gängigen Wege zu versenden, dauert allerdings mit unter eine halbe Ewigkeit und wenn man nicht so lange warten möchte, wird das ganz schön teuer.

So sucht man also irgendwann nach Alternativen und eine klasse Variante davon wäre, die Sachen die man sich so sehnlich wünscht und die so unglaublich fern und unnereichbar scheinen, einem Reisenden mitzugeben.
Auf das sind seit jeher schon die gefuchsten Vietnamesen gekommen, die im Ausland leben oder eine im Ausland lebende Person kennen.

Für mich als Deutsche gestaltet sich das etwas schwieriger, da ich ja relativ wenige Verwandte und Bekannte habe, die hin und wieder auf Heimaturlaub nach Vietnam kommen um mir etwas mitbringen zu können.
Will man das Zeug aber trotzdem unbedingt haben, muss man sich etwas mehr einfallen lassen.
Vor einigen Monaten bin ich somit auf die glorreiche Idee gekommen, mal in dem Vietnam-Forum nachzufragen, in dem ich Mitglied bin, ob da nicht vielleicht jemand gewillt wäre, mir evtl. für eine kleine Gegenleistung die paar heissersehnten Gegenstände auf der nächsten Reie mitzunehmen.

Auf diesem Wege habe ich Andi kennengelernt und der ist ein echter Goldschatz.
In ein paar Tagen wird er mir nun schon das zweite Mal eine Tasche von Deutschland nach Ha Noi bringen,
die alles -mir scheinbar überlebenswichtige- für die kommende Zeit enthält, welche meine Mama in München liebevoll für mich zusammengestellt hat.
Und der absolute Knüller: Andi will überhaupt nichts, als Gegenleistung.
Dafür möchte ich mich an dieser Stelle auch noch mal ausdrücklichst bedanken, sollte Andreas gerade zufälliger Weise diesen post lesen.
Es ist schön zu sehen, dass es doch noch ein kleine Zahl Menschen wie ihn gibt.
Die aus purer Nettigkeit und Nächstenliebe handeln und anderen damit eine riesengrosse Freude bereiten.

Und meine Freude ist tatsächlich riesen, riesen gross! So gross, dass ich mich fühle wie damals, als Kind unter dem Weihnachtsbaum kurz vor der Bescherung..
Ein unsagbar schönes Gefühl.
Mir ist aber fast ein wenig peinlich, was genau ich da jedes Mal unbedingt haben möchte.

Im Grunde kann man ja nun auch in Vietnam, so ziemlich alles käuflich erwerben, was es eben auch in Deutschland so erhältlich ist.
Dinge die dann am Ende also auf so einen Wunschzettel kommen, sind dadurch mitunter ein wenig abstrus.

Bei diesem Besuch von Andi z.B.: ein paar Scheiben ganz gewöhnliches, trockenes Brot vom Bäcker aus dem Supermarkt und eine Packung "Debreziner"-Knackwürste, getrocknete Rinderkehlen -oder was immer das auch genau sein soll- für King Kong, beim letzten Mal einige Paare Wintersocken, im Paket von vorgestern dann auch mal den "Christ"-Stollen meiner Mutter, mit Plätzchen dazu (die der Post sei Dank übrigens ein nettes Bröselgemisch im gepolsterten Briefumschlag ergaben, was vielleicht auch einer der Gründe ist, soetwas lieber über Leute wie Andi ankommen zu lassen), eine Mini-Flexirollleine für den Hund (die gab es zwar hier auch, aber natürlich nicht mehr in der gewünschten Farbe!) ;) , Aschenbecher (aus den vietnamesischen fliegen immer, aber auch wirklich immer(!) die Zigaretten raus, auf den Tisch), Chihuahuakleidung (selbst die gibt es nun schon in Vietnam. King Kong hat jedoch einen besonderen Geschmack) ;) , Deosticks (die trockenen nicht die mit "Nassrollkopf"!), viel, viel Literatur, die verschiedensten Süssigkeiten und so geht das dann auch weiter, in einer ganzen Reihe von Absurditäten und Abstrusitäten. :))

Ich scheine da aber wie von anderen "Expats" zu hören ist bei Leibe nicht die einzige zu sein, die sich so allerlei "Kuriositäten" auf diese Weise anliefern lässt.

Bald ist Montag, da ist es dann wieder so weit und Andis Schlitten, äh Flieger setzt vollgepackt mit den Geschenken, äh meiner Tasche zum Landeanflug auf Vietnam an..