Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..

Sonntag, 15. Januar 2012

(KEO) - Was tun, wenn man kein Auto hat?!

Diese Frage stellt sich für einen waschechten Vietnamesen erst gar nicht, wenn es um die Frage der Transportmöglichkeiten geht.
Wozu auch?! Wir haben doch unsere Motorbikes!
Die Mischung zwischen "echten" Motorrädern und den niedlichen "dolce Vita", der italienischen Rollervariante.

Eine Couch?! Kein Problem
Das hier selbst bei Regen und Donner kein Mensch im geschlossenen und beheizten Auto fährt, sondern auch im grössten Unwetter brav mit seinem Zweirad durch die Strassen und Gassen tuckert, hat weniger etwas mit dem durchweg freundlicheren Klima als in deutschen Breiten zu tun, als schlicht mit der fiesen Tatsache,
dass Autos erst seit einiger Zeit auch der normalsterblichen Bevölkerung zum Erwerb geboten werden.

Ein paar Tiere?! Auch kein Problem! (Quelle nhutho06.violet.vn)
Wobei "normalsterblich" sind diejenigen, die sich am Ende auch wirklich so ein Teil leisten dann wohl nun doch nicht so ganz.
Die extrem hohen Zoll- u. Einfuhrgebühren und der gewichtige Steueranteil, lassen den Endpreis in astronomische Höhen schnellen, weshalb so ein Viertürer dann letztlich eher nur in den Wohnzimmer der oberen 10-Tausend landet.

Vergleichsweise einfach: Kleiderständer
JA, ihr habt richtig gelesen: "den Wohnzimmern"!
In Vietnam parkt man seinen fahrbaren Untersatz für gewöhnlich, nämlich noch dort, wo es am sichersten ist:
Den eigenen Vier-Wänden.

Zuhause bleiben, wegen dem bisschen Regen?! (Quelle: vietbao.vn)
Das erklärt auch die breiten Eingangstüren, die eher Eingangstoren gleichen und das Haus einer besseren Garage oder eines Ladens anmuten lassen. Das sind in der Regel grossflächige Flügeltüren, die komplett zur Seite hin aufgeschoben werden können und die komplette Hausbreite umfassen.
Zu dieser Haustüre -die meist einige Stufen weit, nach oben versetzt liegt- führt dann bei fast allen eine Rampe, über die der Schatz der Familie -das Motorrad oder Auto-, in die Wohnräume gefahren werden kann.

Wer findet den Fahrer?! (Quelle: tintuc.xalo.vn)
Jedem Ausländer stellt sich jetzt aber mit Sicherheit die Frage, "aber was wenn man mal etwas mehr einkauft, oder etwas sperriges zu transportieren hat?!" - Alles kein Problem! Die Vietnamesen sind geübt in der Kunst des Schichtens und des Stampelns. Wahre Logistikweltmeister könnte man sagen. Sollte man auch sagen, wenn man sich so auf den Strassen hier umsieht.

Eine Reifenpanne wäre kein Grund zur Panik. (Quelle: vcmedia.vn)
Da wird von Tieren, über einem Dutzend Menschen, Möbeln und Leitern, bis hin zu Kühlschränken alles aufs Motorrad gepackt oder geschnallt, was nicht niet- und nagelfest ist. Aber seht selbst in der kleinen Fotoreihe, die ich euch zusammengestellt habe, damit ihr das unfassbare, etwas besser fassen könnt.. ;) :

Möbeltransporter?! Die brauchen wir hier nicht. (Quelle: bbc.co.uk)

Die Festtagsdeko kommt auch auf 2 Rädern (Quelle: baothuathienheu.vn)

Nur ordentlich festgezurrt muss alles werden. (Quelle: vnepxpress.vn)

Dann kann auch der "Beifahrer" noch mit (Quelle: vnexpress.vn)

Nichts für schwache Nerven: Schweinetransport (Quelle: thanhphovinh.gov.net)
Die nächsten 3 benutzen zwar "Hilfsmittel" zum Transport oder sind Cyclos, aber deswegen nicht weniger spektakulär:

Ganze, oder zumindest "fast ganze" Autos (Quelle: tindachieu.com)

Ein kleiner Hänger zur Hilfe (Quelle: http://vietgiaitri.com)

Auch die Cyclos sind nicht weniger "transportfähig" (Quelle: http://vietbao.vn)
 Zum Abschluss noch eine Abbildung, wie so eine ganz normale "Haustüre" in Vietnam aussieht:

Die riesigen Flügeltüren von innen

Schiebegitter, Rolläden, Stufen und Rampen: Ein typsich vietnamesischer Hauseingang

Rollläden als moderner Schutz gegen ungebetene Gäste