Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..

Dienstag, 31. Januar 2012

Haustiere in Vietnam

Schon seit einigen Monaten spiele ich mit dem Gedanken, eine kleine Zoohandlung zu eröffnen.
Jedes Mal wenn ich aber ernsthafte Pläne mache, kommen wieder die Zweifel:

Bubu auf dem Rücken einer Freundin ;)
 Ist Vietnam schon so weit?

Mit King Kông auf Tour durchs nächtliche Hải Phòng
Bei all dem Fortschritt, ich denke zumindest eine Stadt wie Hải Phòng auf alle Fälle noch: Nein!
Seit ich angefangen habe, King Kông regelmässig "Gassi" zu führen, habe ich mir wohl den Ruf "ein bisschen Meschugge zu sein" eingehandelt.

 Seis drum, mir tut das nicht weh. Ich bin ja schon gross...

Bubu fertig für einen Winterspaziergang
Ich hatte ja schon einmal geschrieben, dass für den normalen Vietnamesen das "Austreten" seines Hundes darin besteht, ihn an einem kurzen Strick hinaus zum Bordstein zu führen, wo sich der Vierbeiner dann ein paar Mal um die eigene Achse drehen "darf, soll, muss", bis "es" dann eben passiert ist.
Dann ist der ganze Zauber auch schon wieder vorbei und es geht wieder in die sicheren Wohnräume.

King Kongs Heimtierausweis
Nicht wenigen Köterchens bleibt jedoch sogar das verwehrt. Man bringt ihnen ernsthaft bei, ihr Geschäft dort zu verrichten, wo auch unsereins es tut. Nämlich auf dem Toilettenboden.
Selbst in Bubus "Gesundheitspass" steht auf vietnamesisch geschrieben, dass man die lieben Kleinen zur Vorbeugung gegen böse Viren und Bakterien lieber in den eigenen Vier-Wänden verwahren sollte.
Da bekommt das Wort "Haus-Tier", eine ganz neue Dimension..

Teure Rassekatzen
Aber nicht nur Hunde sind der Ahnungslosigkeit ihrer Besitzer hier völlig hilflos ausgeliefert.
Das gleiche gilt auch für Katzen, Fische, ect, ect..Ja sogar kleinen Babyschildkröten!
Letzteres hat Bi mal -trotz meines lauten Protestes- von anh Tùng zum spielen (ja richtig gehört, zum puren Spielvergnügen!) geschenkt gekriegt.
Bei so einem lebendigen "Spielzeug" weiss man schon im Vorfeld, dass die Haltbarkeitszeit nicht sonderlich lang ist.
Die sterben einem dann mit unter schon mal schnell weg, wenn eine horde wilder Kinder sie dann so "bespielt".
Von den beiden Schmuckschildkröten Babys, die mein Mann seiner Tochter gekauft hatte, konnte ich vorläufig erstmal nur eine retten.

Bi vor einigen Jahren mit ihrer "Spielzeugschildkröte"
Für die zweite hatte ich dann ganz liebevoll in einem Bottich, einen kleinen "Wildpark" errichtet und ordentliches Futter für sie besorgt. Dann gab es "Ruhezeiten" für die winzige Meeresbewohnerin, die strikt einzuhalten waren. Hierfür erntete ich damals noch ziemlich verwunderte Blicke von Hân und von Tùng selbst, gabs einen "Vogel". Allerdings nicht im zoologischen Sinne, wenn ihr versteht

Seltene Zierfische
Das unschuldige Wesen hat das ganze aber trotzdem leider nicht überlebt. Einige Tage später war sie auf einmal spurlos verschwunden..Wobei so ganz spurlos dann doch wieder nicht, da einige Spuren ins Zimmer unseres "O-sin`s" (eine Hausangestellte) führten.
Ich konnte ihr jedoch nie irgendetwas nachweisen.

King Kongs "Ex" mit ihrem "Neuen"
Weil ich durch diese "Aktion" jedoch festgestellt hatte, wie arg es tatsächlich noch um das vietnamesische Tierhaltungsverständnis bestellt ist, habe ich es mir seitdem zur Aufgabe gemacht, auf erziehungstechnischer Ebene dagegen vorzugehen und mit gutem Beispiel voranzuschreiten.

Alle eingetragenen Impfungen
Mindestens den Kindern wollte ich eine gute Lehrerin sein.
Bei unserer Kurzen kann ich nun schon die ersten Früchte dieser Aussaat ernten.
Die hat inzwischen das beste Tierverständnis, dass man bei einem Kind ihres Alters beobachten kann und gibt ihre Erfahrungen und Kenntnisse auch ganz eifrig an die anderen Kinder weiter.
Sie erzieht nun also sozusagen Freunde und Bekannte für mich. Das gibt mir Hoffnung, dass in der nächsten Generation dann eine Schar Kinder mit dabei sein wird, die Respekt vor allen Kreaturen und Lebewesen hat und die diese Werte ihrerseits dann ebenso wieder an andere weitergeben..

Ein Hund im Kinderpulli zum Schutz gegen die Kälte
Ganz so düster sieht es aber ohnehin bereits nicht mehr aus.
Erste sichtbare Veränderungen und ein allgemeines Umdenken sind derzeit zu erkennen.
War ich im letzten Jahr noch so gut wie im Alleingang, was die Pflege und "Ausrüstung" von Bubu betrifft, habe ich in diesem Winter schon eine Vielzahl von Nachahmern, was z.B. warme Kleidung für nicht wettergerechte Rassen in Vietnam betrifft.
Und die meisten der völlig verwahrlosten und verdreckten "Wuschels" erstrahlen mit einem Male in einem unsagbaren Glanz.
Mit einem Schlag will jeder 2.te wissen, wie und mit was ich King Kong denn bade, weil sein Fell so schön glänzen würde, oder wo man die tolle Flexileine zum Gassigehen herbekommt und welche Tricks ich draufhabe, dass King Kong mir bei unseren Spaziergängen so ohne weiteres folgt..

Die nächste Generation Vierbeiner
Das freut mich natürlich irrsinnig und macht mich zudem ein Stück weit stolz, dass ich tatsächlich etwas bewirken konnte.
Der Laden wird also mit Sicherheit kommen. Vielleicht so in 2 bis 3 Jahren..
Wenn Vietnam dann soweit ist...

Samstag, 28. Januar 2012

(CATINAT) - Hat Tet mal für euch in Augen"schein" genommen:

Erst immer das Profane. Auch zu Tết 2012.
Wenn zum Beispiel in Erwartung des Festes ueber dem Markt , Chợ Thái Bình in Sài Gòn der Drache “Omo” verschlingt und der Phoenix “Comfort”.


Nun habe ich schon zwei Praesentkoerbe von Nachbarn ueberreicht bekommen.


Wieviel moegen sie wohl ausgegeben haben ? Um das genau zu bestimmen, habe ich das Foto mit den Preisen gemacht. Wer hat mich lieber, am liebsten , bei wem muss ich mich wie revanchieren ? Ach, es ist alles so menschlich .
Die Hektik vor den Feiertagen fuehrte zu gewaltigen menschlichen Eruptionen. Viel Stress, viel Streit. Nicht nur die Schulden muessen bezahlt werden, auch die offengebliebenen menschlichen Rechnungen. Der “Haussegen” liegt oft schief. Intensives und ausgiebiges Brettspielen vor der Haustuer scheint etwas zu beruhigen.
Stress. Wohin ausweichen ? Sich hinter Orchideengardinen im Park verbergen ?


Sich in die Bonsai-Idylle zum einsamen Angler beamen ?


Sich selbst von einem der liebenswerten Drachen fressen lassen ?


Oder sich den farbenpraechtigen Artgenossen ausliefern ?


Die Zwei haben ihre Wahl getroffen . Oder ist alles nur schoener Schein ?


Na, die beiden haben den Sinn von Tết offenbar begriffen :


Oder ?
Wie definiere ich meine Wahlheimatstadt Sài Gòn ? “Hier ist nichts so, wie es scheint !”

Donnerstag, 26. Januar 2012

Đêm vũ trường - Don Hồ

Eines meiner absoluten Lieblingslieder.
Einfach so, weil mir gerade danach ist und um euch einen kleinen Einblick in die vietnamesische Musik-"Szene" zu geben.
Das Lied ist zwar schon ziemlich alt, aber gehört mit Sicherheit zu den "Klassikern"!
Aber hört am besten selbst mal rein:

Dienstag, 24. Januar 2012

(KEO) - Xông Nhà / Der erste Besucher

Bimmel, bammel...Es ist eingeläutet.
In der Nacht von Sonntag auf Montag haben nun auch endlich die Asiaten die Jahreswende hinter sich gebracht und das Jahr des Drachen "willkommen" geheissen.


Ausser Stress, Stress, viel Stres, zwischendurch etwas Arbeit und dann wieder: Stress,
bedeutet der Jahreswechsel allerdings noch so manches mehr, denn der mächtige Drache verheisst auch Erfolg und einen reichen Kindersegen.

Der Kindersegen kann zwar meinetwegen ein wenig warten, aber der Erfolg wäre für dieses Jahr schon mal ein ganz guter Anfang, da wir uns für 2012 beruflich ganz schön was vorgenommen haben.

Auf dem Plan steht eine komplette neu-Orientierung, mit Schritt in die Selbstständigkeit.
Das nötige Startkapital hat die Schwiegermutter bereits bewilligt und auch die Nachrichten lassen auf einen wirtschaftlichen Aufschwung- und Rückgang der Inflationsrate hoffen.

Der Drache könnte also tatsächlich den lang ersehnten Erfolg bringen, wenn wir uns nicht allzu dumm anstellen..

Bevor es nun Richtung Zukunft geht, aber nochmal kurz ein Rückblick auf die vorangegangenen Tage:

Ihr habt es ja sicherlich schon an der Ebbe im Blog gemerkt: es ging drunter und drüber.
Nachdem wir die Vorbereitungen zum Tết-Fest mit ein paar Gaben für Ông Táo -unseren Küchengott- eingeleitet hatten, ging es im Eilschritt munter weiter mit einem Grossputz unseres Hauses, dem Haus meiner Schwiegermutter (7 Stockwerke klein!), dem Zubereiten von Speisen für den Hausaltar, dem Empfangen und Bewirten von Gästen (wiedermal schön Geschenke gemacht) und im Gegenzug einem Besuch unserer Seits, bei Freunden und Bekannten.


Alles prima soweit. Bis zu dem Punkt, an dem Tungs Mutter mich in die Küche rief, wo hinter der Glastür zum Garten ein verängstigtes Huhn mit Schreckens geweiteten Augen um sich blickte.
Das Problem hierbei: Das Huhn sollte später als Opfergabe auf dem Hausaltar landen - und ich meiner Schwiegermutter dabei behilflich sein, es dorthin zu verfrachten. Kurzum:
Ich sollte ihr helfen, es zu killen!

Das war dann der Moment, in dem Bi und ich uns ansahen und "Fersengeld" gaben.
Im "davonflitzen" kam Gott sei Dank gerade Tungs Sekretärin zur Tür herein, die ich umgehend zur Küche dirigierte.
Für die schien das aber auch nicht weiter schlimm zu sein, denn die krempelte auch gleich fleissig die Ärmel hoch und meinte: "Joar, dass bring ma mal gleich hinter uns. Das ham wa gleich! Wo ist den das Messer?!"
Dann hat sie sich das arme Huhn an den Beinen gepackt und reingetragen, wo sie kurz darauf ganz eifrig ein Küchenmesser geschliffen hat...

Bi und ich haben versucht uns unterdessen auf irgendwelche niedlichen Ponys auf ihrem Notebook zu konzentrieren. Als das erbärmliche Gekrächtze jedoch unerträglich für meine zart besaitete Seele wurde, habe ich mich mit den Worten: "Ich geh mal eben die Schlafzimmer wischen", nach oben verdrückt.


Gestern haben wir dann auf unseren Xông Nhà, den ersten Besucher im Haus nach dem Jahreswechsel gewartet. In Vietnam spielt es nämlich eine grosse Rolle, wer das ist und mitunter auch in welchem Jahr dieser oder diese geboren sind.

Je nachdem kann das dann Glück oder eben Unglück für die Familie im neuen Jahr bedeuten.
Weil unsere Kleine sich gerade auf ihr eigenes Tierkreiszeichen, dass Jahr der Schlange vorbereitet,
war sie für uns der passende Kandidat.
Wollen wir mal sehen, obs was bringt.

Heute sind wir bereits früh morgens nach Bac Giang, in der Nähe von Ha Noi aufgebrochen um die üppige Verwandtschaft auf dem Lande zu besuchen.
Letztes Jahr musste ich wegen Krankheit aussetzen und habe somit nicht schlecht gestaunt, was sich inzwischen dort getan hat.
Sowohl die Strasse dorthin, glänzt mit neuem Aspahlt, sowie sämtliche Häuser und ganze Strassenzüge, die allesamt neu aus dem Boden gestampft worden sind.

Selbst in der totalen Pampa glänzt also nun eine schicke Villa nach amerikanischen oder chinesischen Vorbild, nach der anderen. Vietnam hat sich in den letzten paar Jahren rasant verändert und macht einen wirklich gewaltigen Sprung nach vorne!

Freitag, 20. Januar 2012

(CATINAT) - Die Geschichte, wie ich Küchengott wurde

Koennt Ihr mir helfen ?
Marktluecke entdeckt. Noch x Tage bis Tết :  wer entwickelt einen “Tết -Kalender” in der Form eines Adventskalenders fuer Vietnam mit mir bis zur kommerziellen Reife ? Auch 24 Tuerchen zum Oeffnen mit Leckerchen oder einfachen Bildchen.  
Ich bin kein Fussballgott , nur simpla Vorstoppa, ich bin KEIN KUECHENGOTT.  Obwohl :  meine 7-Tage-Woche = 7 Gerichte sind “legendaer”.  Spiegelei am Montag … Meist was mit Ei , das muss-te  damals wohl sein als maennlicher Single in den sogenannten besten Jahren. Am Dienstag Eier….  etc.
Und obwohl :  im Alter von Ông Táo und Gesellen bin ich auch. 
Wer laesst sich nicht gerne verwoehnen ? Zur Zeit in Sài Gòn vor Tết mit  Thèo lèo und Củ kiệu und bánh Trưng oder bánh chưng. Was das ist ? Schlagt bei Wikipedia nach. Besser noch :  esst ! Hmmmhhh  . Endlich mal auch was Suesssaures fuer meinen Gaumen dabei. Oder fragt Keo, die Kuechenfee. 
 
Wie ich dann doch noch Kuechengott wurde 
Scheinbar gluecklich verheiratet tat ich in meinem hohen Alter das, was die meisten betagten und beleibten westlichen Herren in Sài Gòn als ihr Hauptanliegen betrachten : ich legte mir eine 30 Jahre juengere Geliebte zu. Unter deren liebevollen Pflege wurde ich all meiner Habe verlustig , selbst die Unterhose war weg. Grauer oder gruener Star liess mich erblinden. Als blinder Bettler kam ich an einem Haus vorbei und klagte der Frau mein Leid. Sie staerkte mich mit einer selbst gemachten Pho , wie nur eine sie hatte machen koennen , naemlich mit der richtigen Menge Ingwer als Gewuerz dabei  :  meine von mir vermisste Ex. Sie hiess mich die Auge oeffnen. Da war sie ! Vor Scham stuerzte ich mich in die Herdasche, wobei sich die noch vorhandene Glut wieder entzuendete und mich verbrannte. Meine Frau konnte nur noch ein Bein von mir “retten”. Der Jadekaiser hatte Erbarmen mit mir und liess mich zum “Herdofen – Gott” werden. Das Feuerpokerspiel “Zhang Langs Bein” wird in China in dieser Zeit gespielt.  So wurde ich doch noch Kuechengott.
Viele erzaehlen meine Story ganz anders. Und verweisen dabei auf den Altar mit den drei Goettern
Thổ công, Thổ địa, Thổ kỳ aus China , die in Vietnam zu ‘Táo Quân, ‘Thổ Công/ Ông Cong’ und ‘Ông Táo  wurden. Als die Geschichte aus China nach Vietnam wanderte, wurde die Trilogie erzaehlt als Geschichte von einer Frau , Frau Thi Nhan, und zwei Ehemaennern. Als kinderloses Ehepaar lebte Thi Nhan schon lange mit Trong Cao – aber auch so oft im Streit, bis er eines Tages den Zoff ueber hatte und  abhaute (Nach dem Motto : “Ich geh nur mal schnell n paar Zigaretten holen”) . Sie heiratete noch einmal  - den Pham Lang. Sie konnten aber einander nicht vergessen und weinten, als eines Tages Tron Cao zurueckkam und sie besuchte. Als sie Pham Lang kommen sahen, versteckte Thi Nhan den Tron Cao in einem Heuschober hinter dem Haus. Nichtsahnend steckte Pham Lang das Heu an, um Duenger daraus zu machen. Als Thi Nhan ihren Ex verbrennen sah, stuerzte sich die Gute ins Feuer hinterher und zuletzt in diesem Drama verbrannte auch noch Pham Lang.  Nach dem Volksglauben darf man in dieser Zeit keine Unterhosen kaufen, denn die sind ja bei der Katastrophe verbrannt. 
Den Jadekaiser , Ngọc Hoàng, ruehrte die Geschichte und er ernannte  Pham Lang zu Thổ Công , Hueter(in) aller Kuechenarbeiten , Trong Cao zu Thổ Địa , zustaendig fuer Hausarbeiten, und Thi Nhan zu Thổ Kỳ, fuer Nahrungsbeschaffung und Shopping.     
Manche vietnamesischen Familien kaufen am 23. Tag des 12. Mondmonats 2 maennliche Fische und einen weiblichen und befreien sie dann im Fluss oder Teich. Bilder zeigen ông Táo in vielfaeltiger Form zum Himmel aufsteigen , am schoensten vielleicht auf einem Karpfen.
7 Tage vor Tết :  die Abschiedsfeier der Familien fuer ông Táo, den Kuechengott, damit er gut gestimmt dem Jadekaiser nur Gutes ueber die Familie berichten kann. Auf Bildern  von ông Táo kann man seinen Mund dazu auch noch mit Honig ueberstreichen. Unbelehrbare Besserwisser aus Deutschland nennen das wieder “Korruption”  -  ich finde diese Unterstellung wenig hilfreich . Giao thừa, der letzte Tag des alten Jahres : ông Táo kommt zurueck, ein wenig Platz muss ihm in der guten Stube gemacht werden. Hoa Mai ‚ die gelben Aprikosenblüten dominieren in Sài Gòn .
Es gibt auch noch sehr, sehr kluge Menschen, die koennen Legenden von Mythen auseinanderhalten. Und besonders Kluge unter ihnen finden heraus, was fuer eine Bedeutung dahinter steckt . So geht es kulturgeschichtlich  bei diesem unschuldigen Kuechengott und seiner Doppelbegleitung um die Ueberwindung einer alten sozialen „Einrichtung“ der Vietnamesen durch die inzwischen in ihrer Einstellung dank Konfuzius prueder gewordenen Chinesen , dem Levirat. Das ist die Doppelehe mit dem Schwager . Bei Kinderlosigkeit  der Ehe oder Unfall des Gatten eine praktische Angelegenheit. Die Vietnamesen liessen sich das auch nicht so schnell nehmen. Die Popularitaet der Dreiheit des Kuechengottes  ông Táo sei dafuer ein sinnfaelliges Zeichen.
 
Die Popularitaet hat noch eine weitere Ursache :  die Armut ông Táo’s ,trotz seiner Goettlichkeit. Man schaue nicht unter den Saum seines Gewandes : er kann sich seit dem Verlust im Feuer  keine neue Unterwaesche mehr leisten . “Schiesser” aus Deutschland kommt ihm aber entgegen : das Garn fuer die Unterwaesche kommt aus Vietnam.
Und nun komme ich zu meinem Anliegen zurueck :
In ein paar Tagen werden sie wieder in der Stadt herumgeistern , der langweissbaertige Ông Thổ mit grossem Mandarinhut , und der breitgesichtige Ông địa mit einem Gefolge von fuenf in Rot gekleideten Trommlern, halten vor jedem Geschaeft und geben ein schepperndes “Staendchen”. Ich habe nicht alles rausquetschen koennen aus Verwandten und Internetseiten. Und es ist nicht einheitlich , die Verwandten sprechen z.B. vom Ông Thổ, der fuer gute Gesundheit stehen soll, bei Wikipedia Vietnam steht auch der Name Thổ Công fuer einen guten “buerokratischen” Schutzgott.

Ông địa ist sein ebenso beliebter wie beleibter Begleiter und steht allgemein fuer gutes Leben.
Ông Thổ oder Ông Thọ  -  was ist richtig ?
Als blutiger Vietnamneuling verwechselte ich Ông Thổ mit Ông Táo.
Aber : ich weiss so wenig darueber und wuerde liebend gerne von denen schlauer gemacht werden.
Wer weiss noch mehr ueber Ông Thổ oder Ông Thọ  ?  Damit wir ihn nicht mit Ông Táo verwechseln.
Ich bin gespannt.
Ông Catinat

Donnerstag, 19. Januar 2012

Erste Hoffnungsschimmer für Inflation in Aussicht

Laut "finanznachrichten.de" gibt es erste Signale für eine Entlastung der stetig ansteigenden
Inflation in Vietnam.

Das ist für uns eine durchweg positive Nachricht, da Ende des vorangegangenen Jahres die Infaltionsrate bereits bei knappen 19% lag.
Sämtliche Güter, Waren und Dienstleistungen waren teilweise um über ein Dreifaches im Preis gestiegen.
Die extrem hohen Preise in den letzten Monaten von 2011 waren in einigen Fällen fast schon mit den Kosten in Deutschland für die gleichen Produkte zu vergleichen.


Nun Kündigt die Zentralbank wie es aussieht wohl für dieses Jahr einen Rückgang auf 12-, eventuell sogar auf lediglich 8,5-9 Prozent an.
Der Leitzins, der derzeit noch bei 15 Prozent liegt, könnte somit ebenfalls auf 10-11 Prozent gesenkt werden.

Die IWF warnt allerdings davor, vorschnell zu reagieren, was ausländische Anleger verunsichern könnte, die daraufhin ihre Investitionen zurückziehen- und die Banken dadurch erneut in Schwierigkeiten bringen könnten.

Gründe für die derzeitige Krise ist anscheinend die sehr hohe Wachstumsrate.
Das Land expandiert schneller, als die aktuelle Struktur zulässt.
Um die Sache also ohne weitere Probleme über die Bühne zu bringen, wären zunächst einmal weitere Reformen des vietnamesischen Modells von nöten.

Einen etwas ausführlicheren Bericht zum Thema könnt ihr unter folgenden Link lesen:
http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2012-01/22457632-vietnam-erste-signale-einer-zinswende-057.htm

Mittwoch, 18. Januar 2012

Typisch Vietnamesisch!

Dieser Artikel ist zwar schrecklich lang, aber ein absolutes "muss" für jeden jungen Vietnamesen, der in Deutschland grossgeworden ist. Ihr werdet euch mit Sicherheit wiedererkennen und hinterher bestimmt die eine oder andere Träne vor Lachen, aus dem Augenwinkel wischen müssen.. Smilie  Smilie  Smilie


Du bist ein Viet, wenn... 
-deine Mutter für längere Autofahrten immer Xoi Vo und Cha Lua mit nimmt 
-du Sojasoße oder Maggi Würze nimmst, wenn dir etwas zu fad ist 
-deine Mutter mindestens fünf Ao Dais hat 
-deine Mama die Pizza mit der Schere zerteilt 
-deine Eltern sofort bei Ankunft der Gäste die Hausschuhpalette in allen Formen und Größen ausfahren 
-du im Vietnamurlaub von Händlern radikal über den Tisch gezogen wirst und dabei denkst, du hättest ein Schnäppchen gemacht 
-deine Eltern die ganze Paris by Night-Reihe zu Hause haben 
-deine Eltern chinesische Filme gucken, die über mind. 20 Videokassetten gehen und die Synchronisation aus einer einzigen weiblichen Stimme besteht. 
-deine Eltern dich immer mit Kindern von Bekannten vergleichen und nur deren guten Seiten aufzählen 
-dich deine Eltern jedes Jahr zwei Mal nach Hannover (Chua) oder Aschaffenburg (Dai Hoi Cong Giao) mitschleppen 
-dein Vater auf einem normalen Flug gleich einen Anzug trägt 
-dein Name nie richtig ausgesprochen wird 
-deine Eltern jeweils 10 Geschwister oder mehr haben 
-du nicht ohne "com", "pho", "bun" kannst 
-deine Verwandten in Vietnam 3 Tage am Stück in der Hocke sitzen können 
-in eurem Wohnzimmer ein Ahnenaltar und ein christlicher/budhistischer Altar aufgebaut sind 
-du im Vietnamurlaub vergeblich nach dem Klopapier suchst und neben der Toilette nur eine Popodusche auffindest 
-du mit deiner Familie in die USA reist und mindestens einen Abstecher nach Little Saigon, Cali machst, um Pho zu essen 
-deine weiblichen Landsleute in Vietnam auf Sonnenlicht reagieren wie Graf Dracula (Hut, Gesichtsschutz, Handschuhe bei 35°C im Schatten) 
-es auf deiner Hochzeit ein 10-Gänge-Menü gibt, darunter Goi, Sup Mang Cua, Xoi, Heo/Vit Quay, Tom, Cocktail/Suong Xa 
-deine Eltern bei Familienessen mit deinen Verwandten um die Rechnung kämpfen 
-deine Mutter sofort all ihre Freundinnen anruft, sobald es irgendwo Angebote und Schnäppchen gibt 
-du mindestens fünf Mal in Holland campen warst und das nur für "bac cua" 
-du zum sechsten Mal nach Holland willst und vom Campingplatz abgelehnt wirst, da Vietnamesen dort Hausverbot haben 
-deine Familie nur dort Urlaub macht, wo sie Freunde/Verwandte hat, um Hotelkosten zu sparen 
-deine Mutter zu jedem Scheiß Nuoc Mam beilegt 
-du nicht mehr ohne Nuoc Mam kannst 
-deine Eltern über Schärfegrad "F" lachen 
-du schon mal als Mitglied der Marlboro-Mafia bezeichnet wurdest 
-deine Hochzeit mindestens 10.000€ kostet und 90% der Gäste von deinen Eltern ausgesucht und eingeladen werden 
-du als jüngstes Kind die Klamotten deiner älteren Geschwister trägst/ -du als ältestes Kind deine Klamotten an deine jüngeren Geschwister "vererbst" 
-deine Mutter dir für jedes Wehwehchen gleich eine ganze Flasche "Dau Xanh" (Minzöl) draufschmiert 
-du erkältet bist und vorgibst gesund zu sein, da du befürchtest, von deiner Mutter zu "song", "cao gio" oder "chao" gezwungen zu werden 
-du wurdest schon mal mit einem Holzkochlöffel/Gürtel/Bambusstock verprügelt, musstest dich danach kniend in eine Ecke verziehen und 2 Tage lang mit ausgestreckten Armen zwei Wasserflaschen halten 
-du von Europäern als Chinese/Koraner/Japaner o.ä. bezeichnet wirst, nur nicht als Vietnamese 
-du als Kind einen Pony geschnitten bekommen hast, der millimetergenau gerade ist 
-du dir auf einer Autofahrt mit deinen Eltern Huong Lan und Tuan Vu geben musst 
-du Nguyen oder Tran mit Nachnamen heißt 
-du mindestens zwei Vornamen hast 
-diese kitschig sind (Minh=hell, klug/Duc=Tugend/Tuyet=Schnee/Huong=Duft/Ngoc=Edelstein etc.) 
-deine Eltern regelmäßig Geld an die Verwandtschaft in Vietnam schicken 
-deine Verwandten in Vietnam dich nicht mehr kennen, wenn du es nicht tust 
-alle auf dem Wohnzimmerboden schlafen, wenn es mal etwas mehr Gäste werden 
-du als Kind gezwungen wurdest, die Freunde deiner Eltern mit "A!", einer Verbeugung und verschränkten Armen zu begrüßen 
-wenn deine Mutter dir vebietet, sich zu dritt ablichten zu lassen, weil sonst einer davon stirbt 
-du markengeil bist 
-du als Kind die Augen schließen musstest, sobald sich zwei Menschen im Fernsehen küssten 
-deine Mutter in der Familie die Hosen anhat 
-deine Vorfahren besser französisch sprechen können als du je in der Schule gelernt hast 
-dich nach einem Vietnamurlaub selbst die fettesten Kakerlaken, tote Hunde am Haken, Froschschenkel etc. nicht anekeln 
-du Baguettes kennst, die man auf Faltpapiergröße zusammendrücken kann 
-deine Eltern Firmenangestellte sind oder ein Restaurant besitzen 
-dein Vater keinen Alkohol verträgt, aber auf jeder vietn. Veranstaltung bei den trinkenden Zockern aufzufinden ist 
-du süchtig nach Co Tuong oder Tien Len bist 
-jeder das Thema Vietnamkrieg anspricht, sobald er weiß, woher du kommst 
-du deinen Freunden als erstes "du ma, dit me, cho de, con cac etc." beibringst 
-deine Eltern bei jeder Kleinigkeit "dit me/du ma" sagen 
-du Verwandte in den USA, Deutschland und Kanada hast 
-dich die Bravo und Biologielehrer aufgeklärt haben und nicht deine Eltern 
-du bei der Ausreise am Flughafen vom Zoll angehalten wirst und immer etwas gefunden wird 
-dein heute gedämpfter Reis morgen der gebratene Reis sein wird 
-du denkst, Frühlingsrollen, Banh Bao, Banh Cam, Ca Ry seien urvietnamesisch 
-du jemanden in der Verwandtschaft hast, der von Chinesen abstammt 
-dich Leute mindestens fünf Jahre jünger schätzen 
-du dich jedes Mal wegpissen musst, wenn ein vietn. Erwachsener eine Rede auf deutsch hält aufgrund der Intonation 
-deine Eltern Sau Rieng (Durian-Frucht) mögen
-für dich als Jugendlicher nur Vietnamesen als Ehepartner in Frage kommen, du älter wirst und mit einem Nichtvietnamesen den Rest deines Lebens verbringst 
-eure Reissäcke zu Hause nicht weniger als 20kg umfassen 
-ihr eine Karaokemaschine daheim habt 
-du dich über deine Karaoke singenden Eltern beschwerst 
-du dabei heimlich mitsingst Smilie 
-du nur in Vietnam jemals das Gefühl haben wirst, Millionär zu sein (zumindest Dong-Millionär Sehr glücklich
-es für dich nichts Neues ist, verstorbene Verwandte direkt vor der Haustür zu begraben 
-du dich darüber aufregst, was für Tratschtanten vietn. Eltern sein können 
-du dich mit deinen berühmten Landsleuten freust (Johnny Nguyen, Schauspieler/Scotty Nguyen, Pokerstar/Tila Nguyen, Pornostar/Dat Nguyen, NFL-Player)
-du am Flughafen grundsätzlich mindestens zehn Kilogramm Übergepäck hast 
-du es normal findest, "verdorbene" Garnelen- und Fischreste als Soße zu essen (Mam Tom) 
-in eurer Küche mindestens ein Karton mit Mi Goi (Instantnudeln) von MaMa oder YumYum steht 
-du zum Knutschen mit Deinem Partner auf dem Moped sitzend an einem Park stehst, neben all den anderen knutschenden Paaren 
-"Ausgehen mit Freunden" immer bedeutet: Cafe (Tang 1), Seafood (Tang 2), Karaoke (Tang 3). Und zwar IMMER! 
-du als Kerl NIE NIE NIE ein "gutes vietnamesisches Mädchen" zu dir nach Hause einladen kannst, weil sie dann sofort denkt du willst sie heiraten oder nur Sex, oder sogar beides 
-ein "gutes vietnamesisches Mädchen" dich zu sich nach Hause einlädt und all ihren Verwandten vorstellt, obwohl du sie gar nicht heiraten willst, und auch keinen Sex, oder beides 
-du beim Essen die Knochen auf den Fussboden schmeißt 
-du nach dem Essen IMMER Zahnstocher brauchst und Dir dabei die Hand vor den Mund hälst 
-du bereits zum FRÜHSTUECK eine heiße, fettige Nudelsuppe isst (Pho, Bun Bo ect...) 
-du "Xa Xi" magst, welches wie Nagellackentferner schmeckt 
-du "Rau Ma" magst, welches wie Spülmittel schmeckt 
-das was du gerade isst, immer gut und gesund fuer das ist, was Du eben gerade isst. (Iss Leber, ist gut fuer die Leber) 
-dein eigenes Kleinkind sich zum pinkeln immer direkt an den Strassenrand stellen oder hocken muss 
-dir deine Mutter immer erzählt "Der (wildfremde) Onkel am Nachbartisch schimpft gleich mit Dir, wenn Du nicht schnell aufisst 
-du Sojasoße oder Maggi Würze nimmst, wenn dir etwas zu fad ist 
-wenn Deine Eltern mit Maggi gewürztes Spaghetti Bolognese mit Stäbchen essen 
-deine Eltern abends immer vor dem Fernseher sitzen, um sich auf VTV Phim Truyen anzusehen, die meistens aus 25 Folgen bestehen 
-du stundenlang im Schneidersitz pokern od. "tien len" zocken kannst 
-deine Eltern dir ständig sagen, dass du deine Haare schneiden sollst 
-du in einer Wohnung voller Elektronikgeräte wohnst 
-du von deinen Eltern Ärger kriegst, wenn du eine 2 geschrieben hast 
-du für deine Eltern immer ein Kind sein wirst, auch wenn du schon 20 bist 
-du größer bist als deine Eltern (und deine Schuhgröße 40+ ist, während Mama 36 trägt) 
-deine Eltern später bei dir wohnen, wenn sie alt sind 
-deine Eltern in eurem Garten trai bau züchten 
-du zu Hause mindestens zwei Reiskocher hast 
-eure Fernbedienungen daheim in Folie verpackt sind 
-es bei euch zu Hause mehr Stäbchen und Schälchen vorhanden sind als Teller und Messer, Gabel 
-dein Vater sein Handy am Gürtel trägt 
-irgendein/e Bekannte/r von euch "Nails=Neil/Neo" lernt, macht oder betreibt 
-in der Wohnung mindestens 1 anh nghe thuat (professionelles Foto aus VN) hängt, damit alle Gäste fragen: "Bist du das?" (egal zu wem) 
-du schon über 20 bist und immer noch Bescheid sagen musst, wo du hingehst, bist, mit wem und wann du wieder kommst 
-andere Leute dich alles über Vietnam ausfragen und du klarstellen musst, dass du nicht Vietnamistik studierst 
-fremde Leute alles über dich wissen weil die dein "Gesicht gelesen" haben 
-es für Sachen, die du machst, immer vietnamesische Sprichwörter gibt 
-deine Eltern bei Asialand shoppen gehen 
-zu Anlässen (Geburtstag, 1Monatsjubiläum, Hochzeit) nirgends Geschenke siehst, aber haufenweise weiße phong bi (Briefumschläge) 
-bei euch mindestens 1 gratis Kalender von einem Asiamarkt (Einzel- oder Großhandel egal) mit irgendwelchen Frauen in Ao Dai hängt 
-egal was ansteht, das Essen das wichtigste Thema ist und immer im Übermaß 
-in eurer Küche niemals Nuoc Mam, Mi Chinh und Tuong Ot fehlen 
-dein späterer Lebenspartner mindestens studiert haben musst (am besten: Arzt, Anwalt, Big Boss, Politiker o.ä.) oder wohlhabende mächtige Eltern hat 
-du Männer kennst, die sich mindestens einen suuuperlangen Nagel wachsen lassen (Daumen, Kleinfinger, beides...), aber total ungepflegt gelb-braun ausschaun (zum Popeln!) 
-du älter wirst und checkst, dass Vietnamesen doch vor der Ehe Sex haben und nicht den/die allererste/n Freund/in heiraten 
-ihr immer einen vollen Kühlschrank und vor allem Kühltruhe habt. Eure Mütter denken, alles Gefrorene hält sich für die Ewigkeit 
-es bei euch Hühnchen (oder auch anderes Geflügel) mit voller Montur gibt (Kopf,Hals, Füße, Darm...) - alles wird verwertet 
-ihr euch nie traut, Freunde zum Essen einzuladen wegen der vielen genannten Dingen vorher 
-du keine gescheiten Doppelvokale (wie z.B. "Google") schreiben kannst, weil Vietkey aktiviert ist 
-deine Eltern "Sprite" bestellen und es kommt ein "se be rai" raus 
-deine Verwandten in Vietnam mit Jeans ins Meer steigen 
-dein Opa seine langgewachsenen Haare auf einem Muttermal zwirbelt 
-50 Leute auf ein Familienfoto passen 
-dein Papa mit der Videocam Sachen aufnimmt, die er sich nie angucken wird 
-deine Mama die Kartons der Cornflakespackung als Spritzschutz beim Frittieren benutzt 
-dein Vater bei neuen Elektrogeräten die Anleitung wegwirft und lieber solange an den Tasten herumfummelt bis sie funktionieren 
-deine Eltern mit Birkenstocks zum Supermarkt gehen 
-deine Mutter das schönste Geschirr in der Vitrine aufbewahrt, es bei Besuch (, am besten bei Verwandten aus Vietnam,) nur für die Gäste benutzt wird und ansonsten tabu ist 
-deine Eltern schimpfen, dass du schlafen musst, obwohl Wochenende ist 
-deine Mutter losheulen muss, wenn sie cai luong schaut 
-deine Mutter einen Brief liest, flucht und dich dann fragt, ob du es übersetzen kannst 
-deine mutter sagt, du sollst schlafen gehn, weil es schon zu spät ist, obwohl es erst 20.00 Uhr ist 
-deine Mutter dich total blamiert, z.B. ihr "gutes" deutsch 
-deine Mutter Bekannte trifft und sie nur über Probleme von Vietnam oder ähnliches sprechen 
-deine Mutter dir immer alle deine Pickel ausdrücken will 
-30 Minuten Verspätung noch ziemlich pünktlich sind 
-du mal etwas von Allem sein kannst...verpeilt/verärgert/verspielt/verdummt etc. 
-du ein EGOshooter bist und dich sobald es geht,so oft wie möglich fotografierst 
-du gut in der Schule bist 
-deine Mutter dir als kleines Kind, dir immer deine Nase mit dem Fingerchen gesäubert hat 
-du am Strand immer Hot Pot essen musst 
-du in der Wohnung keinen Hut oder ähnliches aufhaben sollst, da du sonst nicht mehr wächst 
-du bei KFC deine Pommes mit Chilisoße essen musst 
-du deinen Freunden keine Schals und keine Scheren schenken darfst, weil du sie sonst nie wieder siehst 
-wenn dich ein Mädchen beim ersten Kennenlernen immer sofort nach deinem chinesischen Sternzeichen fragt 
-du beim Lachen immer die Hand vor den Mund nimmst 
-du im Restaurant die Tüte mit den feuchten Tüchern immer mit einem lauten Knall aufmachen musst 
-du für deine Mutter nicht nur beim Arzt anrufen, sondern auch als Übersetzer beim Termin mitgehen musst 
-deine Eltern dich ihr Postwesen übersetzen und erklären lassen 
-deine Eltern am Wochenende zum Flohmarkt fahren, um irgendwelche nutzlosen Sachen zu kaufen und behaupten, es sei ganz neu 
-deine Mutter und ihre Freundinnen zusammen Sammelbestellungen beim Großhändller machen, um Rabatt gewährt zu bekommen
-du schon mal mit deinen Eltern auf dem Tschechien-Markt warst 
-deine Mutter beim Flug in die Heimat die Koffer mit Süßigkeiten vollstopft 
-du dein Zimmer mit deinen Geschwistern bis zum Erwachsenenalter teilen musstet 
-du als kleiner Junge nie im Verein Fußball spielen durftest, weil die Gefahr der Verletzung zu groß war 
-deine Mutter draußen auf dem Balkon kocht, weil es folglich in der Wohnung weniger riecht 
-deine Eltern beim Essen schmatzen und rülpsen und es für selbstverständlich halten 
-deine Eltern eine Satschüssel mit vietnamessischen Programmen besitzen 
-dein Vater ein Pokal beim Botcha "bun" gewonnen hat 
-deiner Mutter beim Einkaufen kurz vorm Bezahlen einfällt, dass sie noch was braucht und dich ohne Geld beim Kassieren stehen lässt -du gerade lachst, weil das hier alles wahr ist =)
-du jeden Sommer mit mind.20 Verwandten zum Grillen an den See musst

-in eurer Wohnung ein 4-teiliges Muschelbilderset hängt
-deine Mutter einen grünen Jadeanhänger (Phat Ba/Buddah) an einer Goldkette trägt
-in eurer Vitrine eine Flasche Reisschnaps, mit irgendwelchen ekligen, eingelegten, toten Tieren steht 
-deine Mutter so laut spricht, wenn sie mit Vietnam telefoniert, als müsse man je weiter man voneinander entfernt ist, umso lauter schreien.. 
-deine Mutter regelmässig teure Kosmetik- und Duschartikel nach Vietnam schickt
-ihr ein riesen Hackbeil in der Küche habt
-deine Mutter in der Hocke sitzend, Hühnchen unter Zeitungspapier auf dem Fussboden zerhackt
-in eurer Wohnzimmervitrine mind. eine spektakuläre Flasche teurer Marken-Whiskey-oder Cognac steht
(X.O. ; Hennesey ; Johnny Walker ; Jack Daniels ; Chivas Regal..)
-auf eurem Wohnzimmerschrank ein mind. 4-teiliges Miniatur-Buddahfigürchen-Set steht
-die Wäsche minimum bis in eure Jugend auf einem Wäscheständer irgendwo in der Wohnung getrocknet wurde und nicht in einem Trockner
-früher bei euch immer "Banana-Cards" (zum billig-telefonieren ins Ausland) rumlagen
-es in eurer Wohnung nach Räucherstäbchen riecht
-in eurem Auto zum Schutz der Insassen ein Jadeanhänger vom Innenspiegel baumelt
-deine Mutter die Wohnung so sauber hält, dass man vom Fussboden essen könnte
-dein Vater jede peinliche Schulaufführung von dir mit der Kamera aufgezeichnet hat
-ihr hin und wieder mind.10-20 Gäste habt und diese auf Bastmatten, Tischdecken oder Betttüchern auf dem Boden mit euch essen
-deine Mutter sich bei Kopfschmerzen Tigerbalsam oder Dau Xanh auf die Schläfen reibt
-du deine Eltern regelmässig zu Arzt- oder Behördengängen begleiten musst um für sie zu übersetzen
-deine Mutter beim kochen jedes Gericht mit "Glutamat/bot ngot" würzt

Na, wer hat bis zum Schluss durchgehalten und kann nicht behaupten, dass alle Punkte haargenau so sind?! Lachen

Freu mich auf eure Kommentare Smilie

Dienstag, 17. Januar 2012

Meine Geschichte

Heute gibt es zur Abwechslung mal keinen Blogeintrag, da ich das heutige, bisschen freier Zeit zwischen den Vorbereitungen zum Tet-Fest dafür verwendet habe, endlich einmal an der Fortsetzung von "Meiner Geschichte" zu arbeiten.

Ich bin diesmal auch ein ganzes Stück weiter gekommen und habe nach der Vorgeschichte nun auch den Teil meiner ersten Vietnamreise und dem Kennenlernen von Tung und mir geschrieben.


Das ganze habe ich mit einer Reihe von persönlichen Bildern aus meinem ganz privaten Fotoalbum untermalt.

Die komplette Geschichte wird allerdings noch ein ganzes Stück länger werden.
Da ich nebenbei ja aber auch noch die normalen Einträge für den Blog posten möchte, Arbeiten muss und eben gerade mitten beim vorbereiten meiner Aufgaben zu Tet stecke, hoffe ich ihr könnt euch noch ein wenig gedulden.

Ich habe der Menüleiste zudem inzwischen ein "Leserbild der Woche" hinzugefügt.
Das ist ein neuer Teil meiner Blog-Interaktiv Aktion, in der ich euch -die Leser meines Blogs- etwas mehr mit in die Gestaltung des Blogs und den Blog selbst einbeziehen möchte. Auf diese Idee bin ich gekommen, als ich vor ein paar Tagen das wunderschöne Profilbild eines neuen Skype-Freundes und dessen Frau gesehen habe.


Ihr könnt mir also wenn ihr wollt, witzige Schnappschüsse oder Lieblingsbilder von euch zusenden, wenn ihr diese gerne für eine Woche auf der Seite ausstellen möchtet.
Den Anfang hat dieses Mal gleich Ernie, ein guter Freund von mir aus Hai Phong gemacht, auf dem er mit seiner Frau bei deren Verlobungsfeier zu sehen ist.

Wenn ihr möchtet, könnt ihr gerne auch ein paar Zeilen dazu sagen, die ich dann für euch im Blog poste.
Sollte jemand von euch interesse daran haben, sein eigenes Bild hier im Blog zu veröffentlichen, dann erreicht ihr mich über das Kontaktformular, dass sich unter der letzten Rubrik befindet.

Viel Spass nun beim lesen der Fortsetzung von "Meine Geschichte".

Ihr findet sie unter dem Titelbild oder direkt indem ihr auf die farbig markierten Teile in diesem Text klickt.

(KEO) -Gute Reise Küchengott Ông Táo

Heute stand Grossputz auf dem Programm.
Der Hausaltar wurde gereinigt und die Asche der Räucherstäbchen, die sich das Jahr über in und um den Behälter sammelt wird endlich einmal weggefegt.
Danach werden die üblichen Opfergaben (über die ich in den nächsten Tagen mal ausführlicher Berichten werde) gebracht und im Anschluss, in einem kleinen Blechofen das Geistergeld verbrannt.

Typische Opfergaben für den Hausaltar, 7 Tage vor Tết (Quelle: vietbao.vn)
Gewidmet ist diese jährliche Prozedur genau 7 Tage vor dem Tết-Fest (dem traditionellen, vietnamesischen Neujahrsfest): Ông Táo - dem Küchengott.

Der Küchengott "Ông Táo" auf seinem Karpfen (Quelle: phanthi.vn)
Der Legende nach, reitet dieser auf einem Karpfen zum Meer, wo er sich in einen Drachen verwandelt und zum Himmlischen Palast fliegt, um dem Jadekaiser (Ngọc Hoàng Thượng Đế) Bericht über die Taten der Familie, im vorangegangenen Jahr zu erstatten.

Verkauf der Opfergaben aus Pappe
Die Nachricht, die der Küchengott -der sich die kompletten 12 Monate über fleissig Notizen über das gute oder schlechte Verhalten der Familienmitglieder macht- dem Jadekaiser überbringt, ist demnach entscheidend für den Wohlstand oder das Wohl, dass uns im kommenden Jahr widerfährt. 

Besonders originell: Bemalte Fische
Den Bräuchen folgend, wird in unserer Familie bei der Feier für Ông Táo, am 23.Tag des letzten Mondmonates ein gebratener Fisch für den Küchengott mit auf den Hausaltar gestellt.
Alternativ kann aber auch ein Papierfisch als Gabe gereicht werden oder viele Familien besorgen sich auch gleich einen echten Fisch. Einen der noch lebendig ist.
Vorzugsweise einen Karpfen, was sich aber eher nach dem Reichtum der Familie richtet.

Umzug zu Ehren des Küchengottes (Quelle: chuaphuclam.com)
Dieser Fisch wird anschliessend in einen Fluss oder See in die Freiheit entlassen, was ihm symbolisch gesehen ein langes Leben geben soll, -faktisch gesehen aber oft erst das Leben kostet, da nicht wenige Vietnamesen auf die glorreiche Idee kommen, die Tiere -im besten Falle- gleich von einer Brücke aus in die "Fluten" zu werfen..


Einigen Fischen wird die "Freiheit" geschenkt (Quelle: vietbao.vn)
Das Ritual um Ông Táo ist die erste Vorbereitung für Tết Nguyên Đán, zu der sich möglichst alle Familienmitglieder einfinden und das in der Regel dann mit einem gemeinsamen Essen, der für den Küchengott zubereiteten Speisen endet.